Satzungen der Vereine

Was ist eigentlich daran so schwer? Es herrscht ja – eigentlich – ein bundesweiter Konsens, jede Form von Rechtsradikalismus nicht zu tolerieren. Auch Rassismus steht ganz oben in der Tabuliste, dann kommt Homophobie, aber dann kommt lange nichts. Manche sprechen sich auch explizit gegen Sexismus aus, aber dann wird es leider, leider sehr, sehr dünn.

Fußballfans Stadion Tribüne

Unsere Arena bietet über 50.000 Plätze, aber keinen einzigen für Gewalt.

Dabei ist es doch ganz einfach, wie Fortuna Düsseldorf beweist:

Unsere Arena bietet über 50.000 Plätze, aber keinen einzigen für rassistische, verfassungs- und fremdenfeindliche Bestrebungen sowie diskriminierende oder menschenverachtende Verhaltensweisen. Denn Respekt, Vielfalt und Toleranz stehen für uns an erster Stelle. 

So haben sie das in ihrer „Fortuna-DNA" formuliert. So einfach und selbstverständlich wie das klingt, ist und auch sein sollte, so selten ist das das so klar formuliert in den Internetseiten der Bundesligavereine zu finden. Es ist erstaunlich, wie schwierig es zu sein scheint, derartige Aussagen derart deutlich formuliert zu finden.

Gegen Hass und Gewalt

So einfach ist es – und deswegen haben wir das auch so formuliert. Rechts- wie Linksradikalismus, Rassismus, Homophobie, Sexismus sowie jede Form der Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigungen sind ja nichts anderes als besondere Ausprägungen von eben Hass und Gewalt, aber gleichzeitig suggeriert ja deren Benennung, dass alles andere in Ordnung sei. Ist es nicht! 

Immer wieder hört man ja von Vereins-Offiziellen, wenn es zu Auseinandersetzungen und/oder Ausschreitungen kommt, dass man als Verein ein solches Verhalten und seine Beweggründe nicht toleriere, sondern für Fairness etc. stehe. Deshalb wollten wir mal wissen, wo es denn bei den Vereinen steht – wirklich – außer in zeitnahen Pressemeldungen nach Vorfällen, die zeigten, dass Teile der Anhängerschaft es damit nicht so genau nehmen.

Eingetragener Verein

Der als gemeinnützig anerkannte Verein „Faire Fans e.V.“ versteht sich als Stimme der schweigenden Mehrheit der friedliebenden Fans.

So wollten wir uns auf deren Seiten schnell schlau machen, was sich oft als ein sehr schwieriges Unterfangen herausgestellt hat.

Wir erwarteten ja nicht, dass mn damit die Seite aufmacht. Natürlich sind Fans und Besucher mehr an Infos zu den Teams (Männer, Jugend, Frauen), zum letzten/nächsten Spiel und nicht zuletzt auch Tickets und Fanartikel interessiert – aaaber dann hätten wir schon erwartet, dass es irgendwo was Präsentes gibt, das deutlich macht, wofür der Verein steht - und wogegen er sich explizit stellt.

Mit drei Klicks wollten wir fündig werden und waren gelinde gesagt „überrascht“, dass nur ganz wenige Vereine - im wahrsten Sinne des Wortes: offensichtlich ein klares Bekenntnis gegen das offensichtliche Problem von Hass und Gewalt abgeben.

Es gibt natürlich auch Ausnahmen – wie das Beispiel oben von Fortuna Düsseldorf zeigt oder dies vom FC Union Berlin:

„Das Recht aller Personen auf Nichtdiskriminierung, unabhängig der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion, der Weltanschauung, des Alters, einer Behinderung oder der sexuellen Ausrichtung, wird durch die Besucher des Stadions "An der Alten Försterei" anerkannt.“

Das aber steht nicht in der Satzung, sondern in deren Stadionordnung. Warum nur da? Stünde es da, gäbe es doch dem Verein viel mehr Handhabe gegen die vorzugehen, die wider den Vereinsinteressen verstoßen, wie das Beispiel Clemens Tönnies deutlich macht, denn im Leitbild des FC Schalke 04 steht:

Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus.
Wir zeigen
Rassismus die Rote Karte und setzen uns aktiv für Toleranz und Fairness ein.

Aber auch da sei die Frage erlaubt, warum man „nur“ Rassismus die Rote Karte zeigt und nicht auch Rechtsradikalismus, Homophobie, Sexismus etc. Wahrscheinlich weil es zu lange und zu ausufernd würde, jede Art und Unterart von Diskriminierung explizit zu nennen.

Warum also nicht „Rassismus“ durch „Hass und Gewalt“ ersetzen? Denn das betrifft alle und umfasst alles. Deshalb fordern wir von allen Verbänden und Vereinen ein viel deutlicheres Bekenntnis

gegen Hass und Gewalt!

Was wir genau bei wem wo gefunden haben, findest du mit nur einem Klick hier: Fakten / Vereinssatzungen.

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